Dada - Ist:

Auszug meiner Gedanken und Meinung

Als Teil der aussterbenden Art der Denker, trägt man nicht nur die Bürde der Einsamkeit. Es ist in diesem Land, dem ehemaligen der Dichter und Denker, nicht einmal mehr möglich einsam in die geistige Tiefe zu steigen, denn: früher oder später stehen Menschen mit Hummeln im Mors vor der Tür, von denen es in diesem Land mehr als genug gibt, auf der Suche nach Kompensation.

Die Scham der Deutschen gründet in erster Linie auf dem Fremdscham gegenüber anderen Nationen.

Seit Jahrhunderten bedroht – deswegen Mauer, deswegen Beschuss; und Scham der Gediegenheit.

Der Untergang des deutschen Volkes war und ist die Angst vor dem individuellen Eingeständnis tiefster gegenseitiger Verbundenheit.

Zu groß für diese Welt – das ist Deutschland – unser Schicksal: die großmöglichste Unterwürfigkeit.

Und immer, wenn dieses, unser Land zu Größe aufsteigt, wird es peinlich und die Frage ist: WARUM?

Zu gut für diese Welt, zu schlecht für den Planeten.

Von allen Seiten die Antilopen – und in der Mitte: der Wolf.

Jedwede Größe der Deutschen führt in die Lächerlichkeit; das ist unser Schicksal.

Sich zu lieben und sich gleichzeitig vor sich selbst zu ekeln ist als Deutscher ein unabdingbarer Bestand.

Glücklichsein ist Macht.

Die Fragmentierung der Gesellschaft ist sicherlich ein Schritt fort von jenem, was vorher war; ob sie jedoch auch ein Schritt nach vorne ist, ist eine andere Frage.

In der Theorie des Marxismus-Leninismus ist das langfristige Ziel die Auflösung der Nationen. Um dieses Ziel zu erreichen, dessen Zustandekommen nun wenig erstrebenswert scheint, besteht die schwer zu vermittelnde Herausforderung dieser Zeit darin, das Nationale vermehrt zu kontrastieren. In einer Zeit, in der die Begriffe Grenzenlosigkeit und Freiheit sich antagonistisch gegenüberstehen, ist schlicht kein Tableau vorhanden, auf welchem ein Streit für Freiheit ausgefochten werden kann.

Der größte Wiederspruch menschlichen Lebens besteht in der Koexistenz eines bei den meisten ausgeprägtem Unternehmungsdursts und dem Beschweren darüber, dass das Leben zu kurz ist.

Man stelle sich vor, das 21. Jahrhundert brächte sämtliche Erfindungen hervor - Kurz danach würden dann wohl alle Atombomben abgefeuert werden – notfalls auch auf das eigene Territorium.

Niemand kann beweisen, dass der Zustand des Glücklichseins gut, richtig, erstrebenswert oder natürlich ist.

Das Gift in den Venen und Nerven unserer Zeit hat einen Namen: Opportunismus. 

Entscheidend für den siegreichen Ausgang eines Kampfes ist nicht die Anzahl der siegreichen Auseinandersetzungen, sondern die Reihenfolge. Und wenn die mittleren verloren sind, dann nur, um das Band zu spannen, welches den Stein in der letzten mit umso größerer Wucht durch die Zwille jagen lässt. Wir kämpfen nicht des Kampfes willen, wir kämpfen, weil wir für Gerechtigkeit und Menschlichkeit eintreten und dieser Kampf kann nur voller Inbrunst ausgefochten werden, welche uns Kraft verleiht, wenn wir diese Werte, für die wir kämpfen, bereits jetzt schon, zwischen den Auseinandersetzungen, leben, um uns zu erinnern an das Warum. In der akuten Auseinandersetzung jedoch müssen wir stringent das Ziel im Auge behalten, das langfristige Ziel, den nachhaltigen Sieg. Der Sieg von Faschisten ist lediglich der Sieg der Angst in den Faschisten über ihre eigene Seele und die Einspannung unserer Seelen vor ihren Karren, welcher angetrieben wird von Blut und Angstgeschrei, sein Ziel ist die Etablierung vom Seelentod eines jeden Menschen, bevor er physisch einsetzt und sein Weg ist gepflastert mit Lügen und Hass. Das ist kein starker Gegner, das ist ein schwacher Gegner, ein Gegner ohne Seele, ohne Träume. Unser roter Regen der Liebe, des Kampfes und der Solidarität kann und wird die Dunkelheit vertreiben!

Es muss alles soweit durchleuchtet werden, dass man schließlich an die Essenz gerät. Den Sinn muss solche Tiefe ereilen, dass er sich in das Fleisch bohrt und sich der Weg hinter einem blutig färbt. Natürlich ist es möglich und auch gestattet, sich ohne tiefere Gedanken auf einen Reitplatz zu begeben, um sich ein Pferderennen anzusehen. Aber wenn man sich dabei nicht fragt, weshalb man hier ist, welche Funktion diese Aktion erfüllt, welche Leere gefüllt werden soll, für welches Erlebnis dies als ein Ersatz fungiert, ist es seelen, - und leblos und hat mit Leben ebenso wenig zu tun wie alles und nichts. Es ist, als wolle man ein Ziel treffen mit einer Waffe, die nicht geladen ist. Man hat die Waffe, man betätigt den Abzug, aber es kommt nur heiße Luft heraus.

Da die Möglichkeit selbstzerstörerischen Handelns omnipräsent ist, ist die masochistische die einzige Form der Lust, die es einem erlaubt, sie für sich als dauerhaften Zustand zu etablieren.

Die schlimmste Form der Einsamkeit, ist die intellektuelle. 

Sprachnachrichten sind das McDonald's unter den Kommunikationsmöglichkeiten.

Da der Übergang zwischen Leben und Tod kein fließender ist, kennt das Leben selbst kein Ende, sondern höchstens einen Ausklang. Deshalb macht es keinen Unterschied, ob man sich dazu entschließt anzufangen oder es bleiben lässt.

Draußen brummt ein Auto und verwandelt meine infantile, dem Wunder Leben zugewandte Seele in ein Aktiendepot.

Aus dem Traum der Erlösung zu fliehen, indem man sich das Gute in Erinnerung ruft oder es einem über den Weg läuft, ist die bei Weitem nebulöseste Art des Unglücks. Krankenpfleger, Rettungssanitäter und Konsorten sind auch nichts anderes mehr als eine Marke, entworfen und designt um die Erlösung zu verzögern. 

© Jan Ole Peters, 2023

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